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Zur Zucht der Russisch Blau Katze

Mrs. Carew-Cox aus South Walden, in der Grafschaft Essex gelegen, importierte 1893 eine Kätzin namens Olga aus Archangelsk nach Großbritanien. Diese war die Mutter ihres Deckkaters Bayard(geb. 1898) und bildete mit Fashoda (Import 1896) und Yula (Import 1901) sowie dem Vater von Bayard namens King Vladimir den Stamm ihrer Zucht.

Bei der weiteren Zuchtentwicklung und der Integration dieser neuen Foreign Blue in der Reihe der Kurzhaar-Rassen gab es natürlich einige Probleme zu überwinden. Es gab bereits die British Blue und die Chartreux als blaue Kurzhaar-Rassen, und den Züchtern dieser Rassen war daran gelegen, den Genpool der Russen zu vereinnahmen. Letztlich gelang es aber, dass die Russisch Blau als eigenständige Rasse anerkannt wurde und damit erhalten blieb.

Der zweite Weltkrieg war ein schwerwiegender Einschnitt in der Geschichte, auch in die züchterischen Bemühungen um die Russisch Blau. Wenn Menschen um ihr eigenes Überleben kämpfen, wird nicht mehr an die Zucht von „Luxustieren“ gedacht.

Nach dem Krieg war das Potenzial an Russisch Blau Katzen so ausgedünnt, dass vor allem in Schweden und den Niederlanden Siamesen eingekreuzt wurden. Durch den eisernen Vorhang konnten keine neuen Russen in den Westen gebracht werden. Die Siamesen brachten zwar eine Verbesserung der Augenfarbe mit sich, die Fellqualität und der Körperbau veränderten sich dadurch jedoch nachteilig.

Maria Rockford, die schon vor dem Krieg mit der Zucht der Russisch Blau begonnen hatte (Cattery „Dunloe“), war eine der führenden Züchter/innen, die sich bemühten, die ursprünglichen Merkmale dieser Rasse zu erhalten. Mittlerweile arbeiten europaweit engagierte Züchter/innen an der Erhaltung und Verbesserung der Russisch Blau Katze.


Probleme

Aktuell verursacht die Rasse „Nebelung“ für Unruhe unter den Russen-Züchtern, da befürchtet wird, sich hier das Langhaar-Gen in der Russen-Zucht ungewollt einzuhandeln und eventuell sogar Probleme mit der Krankheit PKD auftreten könnten. Hier sind die stammbaumschreibenden Vereine gefordert, sich mit dem Problem der Nebelung auseinanderzusetzen und die Stammbäume mit entsprechenden Hinweisen (z. B. „Nebelung shorthair“) versehen auszustellen.

Immer wieder versuchen Züchter andere Farben hervorzubringen: Russisch Weiß und Russisch Schwarz wurden bereits einmal vorgestellt. Aber auch die Russisch Rot ist angedacht. Bisher sind diese Farben von den Russisch Blau Züchtern nicht akzeptiert und auch von den großen Verbänden der verschiedenen Länder nicht anerkannt worden. Über die Ausschließlichkeit der Farbe Blau besteht noch Einigkeit, nicht jedoch über den eigentlichen Standard, der sich in manchen Merkmalen von Europa zu den USA unterscheidet.

Ich persönlich wünsche mir, dass die Russisch Blau Katze, wie ja ihr Name schon aussagt, auch in Zukunft nur in ihrem eleganten blauen und einmaligen Pelz anzutreffen ist. Die Einzigartigkeit im Aussehen und Wesen dieser Rasse würde sonst wohl entscheidend verwässert und gravierend zum Nachteil verändert werden. Abgesehen davon ist der Genpool der bisher sehr gesunden Russisch Blau ziemlich begrenzt und die Rasse – wie es sie jetzt noch gibt - würde dann wohl endgültig aussterben!


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